Wilder Wald bleibt!

WALDRETTER*INNEN WILHELMSBURG


Film:

Dokumentation WiWa bleibt!


IBA – „Idioten Bebauen Alles“

Mit einer Protestaktion vor dem IBA-Dock auf der Veddel hat das Bündnis WiWa bleibt einen sofortigen Planungsstopp für alle IBA-Projekte gefordert

Mit Hackschnitzeln und zusammengebundenen Baumstämmen wurde in den frühen Morgenstunden des Mittwochs (5.6.2024) der Eingang zum IBA-Dock blockiert.

Am frühen Mittwochmorgen haben Aktivist*innen den Zugang zum IBA-Dock im Müggenburger Zollhafen blockiert. Vor der Gangway zu den schwimmenden Büros der IBA GmbH wurden Hackschnitzel und Baumstämme von Bäumen, die auf Baustellen der IBA gefällt worden sind, aufgetürmt. So wurde den IBA-Mitarbeitenden der Zugang versperrt. Quer vor das Tor hängten die Aktivist*innen ein Banner mit der Aufschrift „Idioten Bebauen Alles“: ihre Interpretation, wofür das Kürzel IBA (offiziell für Internationale Bauausstellung) in Wahrheit steht. Ein weiteres Banner mit der Aufschrift „Internationale BaumAusstellung: WiWa statt IBA“ hängt jetzt zwischen den Bäumen auf dem Wilhelmsburger Platz, so dass es von der S-Bahn Station Veddel aus gut sichtbar ist.

Jeder Tag, an dem die IBA nicht arbeitet, ist ein guter Tag

Die IBA GmbH steht hinter den veralteten, nicht klimaresilienten Bebauungskonzepten der Stadt Hamburg. Deshalb wurden die Angestellten der IBA heute ins Homeoffice geschickt. Denn auch, wenn am Ende die Bezirksversammlung die Bebauungspläne beschließt, so ist es doch die IBA, die die Grundlagen dafür produziert, die Gutachten einholt, die Pläne macht und die Entscheidungsgrundlagen für die Bezirksversammlung erstellt. Deshalb ist jeder Tag, an dem die IBA nicht arbeitet und veraltete Stadtplanung produziert, ein guter Tag.

Die Aktion war eine gemeinsame Aktion des Bündnis WiWa bleibt, worin unterschiedliche Aktuer*innen, die um den Erhalt des WiWas kämpfen, vernetzt sind.

Hamburg braucht Entsiegelung, nicht noch mehr Flächenverbrauch!

Die IBA GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt Hamburg, ist als Projektentwicklerin nicht nur für das Spreehafenviertel – durch das der Wilde Wald bedroht ist – verantwortlich: Auch für den geplanten neuen Stadtteil „Oberbillwerder“ in Bergedorf und die Bebauung der Fischbeker Rethen ist die IBA zuständig. Außerdem verantwortet sie die weiteren Neubauviertel in Wilhelmsburg, z. B. an der Trasse der ehemaligen Reichsstraße und in Georgswerder. Dort plant die IBA auf der Georgswerder Kirchenwiese sogar eine flächenintensive Bebauung mit Einfamilienhäusern.

Die IBA macht einen unglaublich schlechten Job, wenn es darum geht, Hamburg klimaresilient zu machen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Konzepte der IBA sind völlig aus der Zeit gefallen und dürfen so nicht gebaut werden. Unsere Städte heizen sich auf und werden von Starkregen weggeschwemmt. Es dürfen keine Wälder mehr gerodet und keine Flächen mehr versiegelt werden, egal wie klein sie sind!

Wir fordern, dass keine Grünflächen mehr versiegelt werden und der Wilde Wald erhalten bleibt. Als Alternative schlagen wir vor, Mehrfamilienhäuser auf Industrie- und Gewerbebrachen oder über eingeschossigen Supermärkten zu bauen und Hotels und Büros in Wohnraum umzuwandeln.

Bezahlbaren Wohnraum und Klimaresilienz durch Bäume und Grünflächen zusammendenken

Das Bündnis WiWa bleibt hat sich wiederholt mit Demonstrationen und Protestaktionen, Diskussionsrunden und persönlichen Gesprächen an Hamburger Politiker*innen gewandt. Hier herrscht jedoch parteiübergreifend noch kein ausreichendes Wissen über zukunftsfähige Stadtplanung. Wenn eine Großstadt wie Hamburg auch in der Klimakrise für alle Bewohner*innen lebenswert bleiben soll, müssen bezahlbarer Wohnraum und Klimaresilienz durch Bäume und Grünflächen zusammen gedacht werden und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Am 9. Juni wird auch über das Schicksal des Wilden Waldes abgestimmt

Mit der heutigen Aktion will das Bündnis auch die Entscheider*innen in der Politik aufrütteln und ihnen die Themen Flächenversiegelung und Stadtgrün sowie den Wilden Wald ins Bewusstsein bringen. Am 9. Juni wird eine neue Bezirksversammlung gewählt, die über den Bebauungsplan des Spreehafenviertels entscheiden wird. Die derzeitige Koalition im Bezirk Mitte aus SPD, CDU und FDP stellt sich gegen den Erhalt des Wilden Waldes, die Grünen und die Linke setzen sich für das Bestehen des Naherholungsgebietes ein. (Eine Wahlempfehlung für die Grünen ist dies aber mitnichten, denn die inszenieren sich zwar gerne als Umweltpartei, legen aber nach der Wahl die Priorität darauf, ein möglichst pflegeleichter Koalitionspartner zu sein.)

Ein weithin sichtbares Banner wurde auch am Wilhelmsburger Platz aufgehängt. Foto: Timo Knorr

Da(s) ist er – der Wilde Wald in Hamburg-Wilhelmsburg

Mit einem Klick hinein kannst du die Karten vergrößern.

Links: Zwei Dreiecke im Nordwesten der Elbinsel Wilhelmsburg bilden den rund 10 ha großen Wilden Wald.
Der Wald grenzt im Norden an den Hafen, im Süden an ein Wohngebiet (das Reiherstiegviertel).

Rechts: So erreicht ihr vom Norden Hamburgs aus den Wilden Wald mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV.
Du willst sofort mehr über den WiWa wissen? Hier geht’s zum WiWa-Steckbrief.


Unser Baumhaus Brave Gasse